Bleche schleifen die Hersteller zu Zwecken des Entgratens und der Oberflächenverbesserung. Die Metalle können Stahl und Edelstahl, Kupfer und Aluminium sein, die universelle Ausgangsmaterialien für viele Konstruktionen sind.

Warum muss man Bleche schleifen?
Beim Walzen und bei den üblichen Trennverfahren entstehen scharfe Kanten, Grate und suboptimale Oberflächen. Auf diese Weise lassen sich die Halbzeuge noch nicht weiterverarbeiten, daher müssen die Hersteller zunächst die Bleche schleifen. Danach kann – je nach Anwendungszweck – noch ein Hochglanzpolieren erfolgen. Das Schleifen kann maschinell oder manuell erfolgen. Dabei kommen geeignete Schleifmittel zum Einsatz. Die Bleche können Tafeln, Flach- oder Dickbleche sein, sie kommen im Automotive-Bereich, im Bauwesen (Fassaden und Dächer), im Verkehrswegebau (Beplankungen, Verkleidungen) und an vielen anderen Stellen zum Einsatz. Zunächst erfolgt das Zuschneiden, wobei es verschiedene Verfahren gibt, die über das nachfolgende Schleifen bestimmen:

  • Scheren mit einer manuell geführten Blechtafel- oder Schlitzschere
  • Stanzen mit der Nibbel- oder Stanzmaschine
  • Laser-, Brenn oder Wasserstrahlschneiden
  • manuelles Trennen per Winkelschleifer
  • Sägen

Es entstehen je nach Verfahren sehr unterschiedliche Kanten und Grate. So verursacht der Brennschnitt beispielsweise Aufwerfungen und Metallspritzer durch die Hitze entlang der Schnittkante, während beim Scheren gerade, aber sehr scharfe Kanten entstehen. An 1D-Blechen (Herstellung durch Warmwalzen) sind wiederum Kratzer, Unebenheiten und Gruben festzustellen, auch diese müssen geschliffen werden. Sie können Ihre Bleche bei einem professionellen Anbieter schleifen lassen.

Bleche schleifen: Effekte und Nutzen
Es geht nicht immer nur um das Entgraten oder Eliminieren scharfer Kanten. Durch das Schleifen lässt sich auch eine Oxidschicht entfernen, thermisch bearbeitete Bleche können die Hersteller damit entzundern. Auch durch einen Brennschnitt entstandene Schlacke verschwindet durch den Schliff. Edelstahlbleche werden durch Polieren und das sogenannte Schleiffinish veredelt. Dabei entsteht optischer und haptischer Hoch- bzw. Spiegelglanz. Dieses Industrie-Finish ist unter anderem bei Edelstahlspülen, Kühlschrankoberflächen, Rolltreppen, Aufzügen und Anlagen in der Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie erforderlich. Für die Bleche gibt es konkrete Vorgaben zu den Rautiefen, die durchaus im Bereich um 0,02 μm liegen können. Durch einen sehr feinen Vorschliff und kurze Polierzeiten entsteht ein perfektes Erscheinungsbild. Spiegelplatten in der Qualität „Super Mirror 8“ spiegeln wirklich fast wie ein Spiegel aus Glas, Polierspuren sind nicht mehr sichtbar.

Maschinelles oder manuelles Schleifen von Blechen
Die Hersteller können per Hand Bleche schleifen lassen, was bei sehr kleinen Stückzahlen und bestimmten Formaten vorteilhaft, aber teurer ist, ansonsten erfolgt das Schleifen maschinell in voll automatisierten Durchlaufanlagen. In diesen übernehmen Spiralwalzen sowie Teller- und Rundbürsten den vibrationsfreien Schliff, der höchste Präzision garantiert. Die Maschinen durchlaufen dabei voreingestellte Programme je nach Material und Abmessungen des Blechs. Klassische Aggregate überschleifen die komplette Fläche, zum Verrunden und Entschärfen kommen Rotations-Schleifmaschinen zum Einsatz. Die gezielte Kantenbearbeitung gelingt durch flexible Schleifwalzen mit unterliegender Schwammgummierung. Diese Walzen können automatisiert zweiseitig entgraten. Wenn manuell geschliffen werden muss, kommen kleinere Scheibendurchmesser infrage. Wiederum müssen die Bearbeitungszeiten relativ kurz sein, um Verzug und Anlauffarben zu vermeiden. Das stellt an den Schleifer hohe Anforderungen. Ein weicher Stützteller ermöglicht es, bei leichten Fehlstellen weiche Übergänge zu erzielen. Der Schleifer arbeitet sich dabei schrittweise von den mittleren zu den feineren Körnungen vor.