Sollte sich durch den Klimawandel das warme Klima weiter nach Norden verschieben, dann werden sich auch in Europa bald Bedingungen einstellen, in denen die Malaria gedeihen kann. Schon jetzt gibt es in Italien Fälle von Dengue-Fieber , das ebenfalls von Stechmücken übertragen wird.

Malaria ist ein Parasit, der über einen Stich der weiblichen Anopheles-Mücke übertragen wird. Weltweit sterben Millionen Menschen an der Krankheit, vor allem Kinder. Man schätzt, dass pro Jahr Neuererkrankungen im dreistelligen Millionenbereich erfolgen. Die meisten Fälle, etwa 90 Prozent, werden in Afrika verzeichnet.

Lange Zeit gab es keinen wirksamen medikamentösen Schutz vor der Erkrankung, ausser einige Mittel die zur Vorbeugung genommen werden können. Diese haben aber oft erhebliche Nebenwirkungen und sind vor allem bei Kindern ein Risiko. Bislang galt deshalb: Stiche durch lange Kleidung und Moskitonetze möglichst vermeiden. Während Touristen Gefahrengebiete vermeiden können, sind Menschen dort dem Risiko Tag und Nacht ausgesetzt.

Deshalb wird fieberhaft nach einem Impfstoff gesucht, und in Tübingen könnte man ihn gefunden haben. An der dortigen Universität haben Forscher einen Impfstoff entwickelt der im Versuch mit einer – allerdings kleinen – Gruppe von Probanden einen hundertprozentigen Impfschutz auslöste. 67 Teilnehmer bekamen unterschiedliche Dosen zu unterschiedlichen Zeiten. Jene die drei Mal alle vier Wochen eine Impfung bekamen, waren am besten geschützt. Allerdings hatte man zusätzlich noch das Medikament Chloroquin gegeben. Optimistisch stimmte die Forscher, dass der Impfschutz auch noch nach zehn Wochen bestand. Als nächstes wird man in Afrika in einer grossen Feldstudie den Impfstoff ausprobieren.

Die Malaria ist einer der leisen kleinen Killer, der einer der letzten Geisseln der Menschheit ist. Pharmafirmen forschen nach einem Impfstoff, aber auch Organisationen wie die Bill und Melinda Gates Stiftung investieren Milliarden Dollar, um dieser Plage Herr zu werden. Eines der grossen Probleme ist, dass es verschiedene Stämme des Erregers gibt und dieser sich auch schnell anpassen und gegen Medikamente resistent werden kann.