Teuer, ineffizient, teilweise asbestbelastet – Elektroheizungen haben keinen guten Ruf. Dabei müsste strombetriebenes Heizen – wie Elektroautos – eigentlich eine Technologie der Zukunft sein. Das gilt insbesondere für die Speicherheizung. Worum es sich dabei handelt, wie sie funktioniert und welche Vorteile sie hat, lesen Sie im folgenden Beitrag.
Was ist eine Speicherheizung und wie funktioniert sie?
Gemeinsames Merkmal von Speicherheizungen ist, dass sie elektrisch betrieben werden. Anders als herkömmliche Elektroheizungen geben sie mittels eines Wärmespeichers die erzeugte Wärme nicht direkt an die Umgebung ab. Sie speichern diese eine gewisse Zeit dank der verbauten Speichermasse.
Mithilfe von Strom werden Heizdrähte aufgeheizt, die die Wärme an die Speichermasse abgeben. Dort wird die Wärme zunächst gebunden und dann langsam an die Umgebung abgegeben. Speicherheizungen wurden über viele Jahre mit preiswertem Nachtstrom betrieben. Daher sind sie vor allem unter den Bezeichnungen Nachtspeicherheizung, Nachtstromspeicherheizung oder Niedertarif-Speicherheizung bekannt.
Welche Arten von Speicherheizungen gibt es?
Es gibt dezentrale, fest installierte Speicherheizungen, mobile Speicherheizungen, zentrale Elektrospeicherheizungen und Teilspeicherheizungen. Bei der dezentralen Speicherheizung besteht die Speichermasse zumeist aus Keramik, Speck- oder Schamottesteinen. Sie verfügen über eine hohe Dichte und können die Wärmeenergie lange speichern und gleichmässig an die Umgebung abgeben.
Immer häufiger ist als Speichermedium Naturstein anzutreffen, etwa aus Schiefer oder Marmor. Diese mineralischen Steine benötigen etwas mehr Zeit, um sich mit Wärme aufzuladen, geben diese aber flexibler an die Umgebung ab. Mobile Speicherheizungen werden häufig mit einem flüssigen Speichermedium betrieben, das heisst: Wasser oder Öl.
Während diese Heizungsarten nur an eine vorhandene Steckdose angeschlossen werden müssen, arbeiten manche Speicherheizungen auch mit einer Zentralheizungsanlage. Der Elektrospeicher befindet sich in diesem Fall meist im Heizungskeller. Zum Heizen der Wohnräume dienen gewöhnliche Heizkörper oder auch eine Fussbodenheizung. Teilspeicherheizungen wiederum heizen sowohl direkt als auch durch ihren Wärmespeicher.
Heizen mit gesunder Strahlungswärme – Speicherheizungen
So wie ein Kachelofen heizen Speicherheizungen vor allem mit Strahlungswärme. Diese heizt im Gegensatz zu Konvektionswärme nicht vornehmlich die Luft auf. Vielmehr erwärmt Strahlungswärme die Objekte im Raum – also auch die Menschen. Dies gelingt ihr dank der aus der Medizin bekannten Infrarotstrahlung. Und das auch über eine grosse Distanz.
Die kurzwelligen Infrarotstrahlen dringen dabei beim Menschen bis zu einem Zentimeter unter die Haut. Dabei werden die Blutgefässe erwärmt und die Wärme verteilt sich über den Kreislauf im gesamten Körper. Strahlungswärme wird allgemein als sehr angenehm empfunden. Ein grosser Vorteil der Strahlungswärme ist auch, dass hierbei kein Staub aufgewirbelt wird. Daher profitieren besonders Allergiker von dieser Heizungsvariante.
Nicht so schlecht wie ihr Ruf: Speicherheizungen
Auch der Nachteil, dass sich die Wärmeabgabe von Speicherheizungen nur schlecht dosieren lässt, konnte durch technische Weiterentwicklungen reduziert werden. Ausserdem enthalten moderne Speicherheizungen – anders als alte Nachtspeicheröfen – selbstverständlich kein Asbest.