Sie verfügen über ein Vermögen, das so bedeutend ist, dass Sie es lieber in die Hände eines professionellen Verwalters geben – und dieser Verwalter kann es, aufgrund seiner Kenntnisse und Ressourcen, ausserdem noch besser verwalten als Sie selbst. So wächst Ihr Vermögen, während Sie sich selbst darum nicht aktiv kümmern müssen. Die ist die Grundidee der Vermögensverwaltung.
Doch wie genau funktioniert diese? Welche sind die Vorteile, und gibt es Nachteile? In diesem Artikel finden Sie es heraus!
Was ist Vermögensverwaltung?
Wenn Sie die Dienste eines Vermögensverwalters beanspruchen, so geben Sie diesem die Vollmacht, alle Entscheidungen über das Verwalten Ihres Vermögens zu treffen. Der Verwalter (auch Portfoliomanager genannt) investiert Ihr Geld. Neben der Geldanlage übernimmt er aber auch die Verwaltung und sichere Überwachung des Geldes.
Es gibt zwei Arten von Vermögensverwaltung: jene für private Geldanleger und jene für institutionelle Investoren wie z. B. Versicherungen oder Stiftungen. Das Ziel ist aber immer dasselbe: das verwaltete Vermögen zu vermehren. Zu diesem Zwecke kann – je nach Wünschen des Kunden und der Meinung des Verwalters – in eine Vielzahl in Wertanlagen investiert werden, z. B. in Aktien, Rohstoffe, Immobilien etc.
Der grösste Vermögensverwalter der Welt (der sowohl private als auch institutionelle Investoren betreut) ist BlackRock Inc. Diese amerikanische Investmentgesellschaft verwaltet fast 9 Billionen US-Dollar! Sie sehen also: Es steckt viel Geld in diesem Markt – sowohl für Investoren als auch für Verwalter!
Vor- und Nachteile
Wer Geld hat, der möchte dies in den meisten Fällen auch vermehren – und besitzt, eben dadurch, dass er schon ein gewisses Vermögen besitzt, die besten Ausgangslage dazu. Dabei kann ein Verwalter helfen. Doch was genau sind nun die Vorteile, wenn Sie Ihre Finanzen in die Hände eines spezialisierten Vermögensverwalters geben? Und welche Nachteile kann es geben?
Vorteile
Die Vorteile der Vermögensverwaltung, zumindest die wichtigsten, liegen eigentlich auf der Hand: Sie sparen Zeit und müssen sich nicht selber mit der Verwaltung Ihres Vermögens beschäftigen. Dies kann nicht nur sehr viel Zeit und Energie in Anspruch nehmen, sondern verlangt ausserdem viel Wissen und das tägliche Verfolgen von Nachrichten und Entwicklungen im Bereich der Finanzen. Nimmt ein Vermögensverwalter Ihnen diese Arbeit ab, so bleibt Ihnen mehr Zeit zur Verfügung, die Sie für andere (und wichtigere) Dinge im Leben verwenden können.
Ausserdem ist es wahrscheinlich, dass ein professioneller Vermögensverwalter (oder sogar ein ganzes Team an Vermögensverwaltern) über bessere Kenntnisse in diesem Bereich verfügt als Sie oder andere Personen, die in dieser Branche nicht professionell tätig sind. Sie überlassen Ihre Finanzen also nicht einer beliebigen Institution oder Person, sondern Menschen, die bestens über alle Aspekte der Vermögensverwaltung Bescheid wissen. Und diese Menschen haben Zugang zu Daten und Kontakten, die Privatpersonen (also Privatanlegern) versperrt bleiben. Deshalb haben Vermögensverwalter die bestmögliche Ausgangslage, um finanzielle Entscheidungen zu treffen, die die aktuelle finanzielle Lage und mögliche zukünftige Entwicklungen berücksichtigen.
Die Vermögensverwalter bringen, bevor es losgeht, genau in Erfahrung, welche Ziele Sie verfolgen und wie und wann Sie diese erreichen möchten. So kann garantiert werden, dass die Hilfe, die Sie bekommen, auf Sie massgeschneidert ist – und sich genau so gestaltet, wie Sie es sich vorstellen. An dieser Stelle muss aber gesagt werden, dass gerade für Personen, die nicht gerade mit Millionenbeträgen zu einem Vermögensverwalter gehen, oftmals eine standardisierte Strategie verfolgt wird. Mit anderen Worten: Die Portfoliostrategie ist in diesen Fällen nicht einzigartig, sondern die gleiche wie für anderen Kunden mit den gleichen Zielen und Vorstellungen. Dies spart dem Vermögensverwalter Zeit und Aufwand – und ist für Menschen mit kleineren Beträgen der beste Weg, um billig an eine professionelle Vermögensverwaltung zu gelangen.
Ein weiterer Vorteil: Nicht nur Investments sind Teil der Strategie. Auch andere Aspekte Ihrer Finanzen werden überprüft. So kann es z. B. sein, dass die Experten Spielraum für Verbesserung in Ihren Steuern findet – und Sie allein dadurch schon einen beträchtlichen Betrag in Franken sparen.
Nachteile
Neben all den erwähnten Vorteilen gibt es aber auch einige Nachteile, die zu bedenken sind. Der grösste ist dabei sicherlich folgender: nämlich die Kosten, die bei der Vermögensverwaltung entstehen. Schliesslich wird diese nicht gratis angeboten. Vielmehr ist die Verwaltung Ihres Vermögens der Beruf der Vermögensverwalter – und diese möchten, gleich wie Sie, Geld machen.
Die Kosten weichen von Verwalter zu Verwalter ab und hängen auch von der Grösse des Vermögens ab, welches verwaltet werden soll. Grundsätzlich kann aber gesagt werden, dass zwischen 0,5 Prozent und 1,5 Prozent berechnet des Gesamtvermögens berechnet wird. Einige Vermögensverwalter berechnen auch einen Stundenlohn.
Bis zu 1,5 Prozent Ihres Vermögens als Honorar: Dies ist eine beachtliche Summe – und der grösste Nachteil der Vermögensverwaltung. Damit sich diese trotzdem lohnt, muss der Gewinn grösser sein als 1,5 Prozent (oder wie viel Sie eben an Honorar zahlen). Ansonsten riskieren Sie, mehr Geld auszugeben, als dass Sie einnehmen. Und dies ist natürlich nicht Sinn und Zweck der ganzen Sache.
Ein weiterer Nachteil ist, dass Sie – egal wie gut der Ruf des Vermögensverwalters Ihrer Wahl, egal, wie wie gut informiert und seriös dieser ist – ihm trotzdem vertrauen müssen. Sie geben einer anderen Person oder Personen die Kontrolle über Ihr Vermögen. Dies mag für einige Menschen ein beunruhigender Gedanke sein. Doch man muss sich in einem solchen Fall daran erinnern, dass Vermögensverwalter die besten Absichten haben und diese auch gut umsetzen. Es gibt in diesem Punkt also wenig zu befürchten.
Trotzdem kann es natürlich passieren, dass Sie Teile Ihres Vermögens verlieren, sollte es z. B. zu einem Einsturz des Aktien- oder Wohnungsmarktes kommen. Doch dies ist ein Risiko, dass jeder eingeht, der versucht, sein Vermögen durch Investitionen zu vermehren (bzw. auch nur vor der Inflation zu schützen, die in der Schweiz, so sagt eine Prognose von BAK Economics voraus, im Jahr 2021 0,7 Prozent betragen wird).
Fazit
Alles in allem ist das Verwalten lassen des eigenen Vermögens durch Profis aber eine gute und bewährte Idee, die dazu führen kann, dass sich Ihr Vermögen vermehrt – und zwar ohne, dass Sie allzu viel Zeit oder Energie aufwenden müssten.